Vor geraumer Zeit kam mir die Idee, dass es möglich sein müsste, die Fassetten von Brillanten als Foundation Paper Piecing auf Stoff zu bringen… Dass jemand so ein Idee schon hatte und dass es daher sogar schon Pattern gibt, wusste ich nicht.

Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich bei meiner Suche auf MJ Kinman gestoßen bin. Sie hat sich genau diesem Thema angenommen und wenn man auf ihrer Website surft, dann funkelt und glitzert es wie verrückt! Man kann sagen, dass sie das Darstellen von Fassetten für Schmucksteine zu ihrer Passion gemacht hat.
Wie gut, dass sie uns mit ihrem Pattern daran teilhaben lässt!

Ich habe für das Geschäft / Onlineshop den Diamond“ aus der Birthstone Series als Pattern besorgt. Die Serie besteht insgesamt aus 12 verschiedenen Edelsteinvorlagen. Man kann sie als Ganzes erwerben oder eben auch nur die einzelnen Edelsteine als Pattern bekommen.
Die Packung mit dem Pattern enthält neben den Schnitteilen und einer Original großen Vorlage eine wirklich umfangreiche schriftliche Anleitung (auf Englisch), mit der man sehr gut zurechtkommt.
Von MJ Kinman gibt es zudem ein Video zu den Birthstone Series!

MJ Kinman hat ihre eigene Methode nach der man die Edelsteine zusammenfügt. Sie zerschneidet die Vorlage, die aus Freezer Paper besteht und schneidet dann die einzelnen Schnitteile laut Farbvorgabe zu. Die einzelnen Teile werden je nach Farbe in Umschlägen sortiert und pro Farbe zugeschnitten.

Das erschien mir zu aufwendig, zumal man dann an jedes Schnitteil einzeln die Nahtzugabe beim Zuschnitt zufügen muss (bei gefühlten 1000 Teilen…). Außerdem muss man sich anhand der weiteren Vorlage das Segment raussuchen, wohin das zugeschnittene Teil später gehört….

Ich habe mir stattdessen die Segmente zugeschnitten und das ganze wie richtiges FFP gearbeitet. Es bleibt natürlich trotzdem auch bei dieser Vorgehensweise noch dabei, dass man die NZG an den Segmenten zufügen muss – das habe ich einfach mit dem Add a Quarter Lineal gemacht.

Nachteil bei dieser FPP Methode ist dann natürlich, dass ich die Schnitteile nur dieses eine Mal verwenden lassen….

…. was aber angesichts der Mörderarbeit, die dieser Diamant macht, zu verschmerzen ist.

Die Original Blockgröße beträgt lediglich 17″ x 17″ Inch (ca. 43 x 43 cm). Ich habe, weil mir das zu klein war, die Vorlage etwas verändert. Bei mir „steht“ das Herz. Im Original ist es zur Seite gekippt und besteht nur aus wenig Hintergrund.

Dazu habe ich die Herzkontur der Originalvorlage ausgeschnitten, mittig auf meinen Hintergrundstoff (Kona Cotton „Coal“) platziert.

Die Kontur habe ich mit einem Trickmaker übertragen und anschließend im Inneren der Kontur 1/4″ Inch Nahtzugabe angezeichnet.

An der Linie der Nahtzugabe habe ich die Herzkontur ausgeschnitten und dann an den Rundungen bis knapp vor die eingezeichnete Linie eingeschnitten, damit sich die Kontur dann beim Umbügeln gut umlegen lässt.

Ein Tipp noch: wenn man den Stoff vorher gut mit Sprühstärke behandelt, dann verzeiht sich die Kontur an den schräg geschnittenen Passagen beim Bügeln nicht so sehr!

Wie man auf dem Bild erkennen kann, habe ich den äußeren Rändern die überstehenden Stoffe nicht zurück geschnitten. Dadurch konnte ich im Folgenden den Hintergrundstoff / Herzkontur sehr einfach auf das FFP Herz platzieren.

Den Hintergrund habe ich mit Nadeln auf dem Herz platziert und an staffiert. Wie das geht, wird in diesem Video ganz gut gezeigt (macht den Ton aus…)

Zum Schluss habe ich dann einfach mit Straight Lines gequiltet – das Ganze war eh schon aufwendig genug… Trotzdem finde ich, dass sich der Aufwand gelohnt hat. Und nun hängt das gute Teil in der Nische meines Geschäfts und funkelt ordentlich vor sich hin!

Vielleicht habt ihr ja Lust bekommen, den Diamond nachzuarbeiten?!?

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