Wie die meisten von euch wissen, bin ich dieses Frühjahr von München zurück Frankfurt gezogen – nach 23 Jahren Abstinenz! Seither muss ich auch nicht mehr so viele Dirndl nähen…. ist halt hier nicht so sehr angesagt – außer auf dem etwas unsäglichen Pseudo-Oktoberfest hier in Frankfurt. Bevor ich die heilige Stätte der Dirndl-Kultur verließ, bat mich meine Freundin Renata um ein letztes Dirndl! Also gingen wir zusammen Stoff besorgen – sie hatte sehr konkrete Vorstellungen: Es musste dieses mal aus Seide für festlichen Anlässe sein! Tatatataaaaa….

Jetzt hat diese Frau aber auch eine stattliche Größe, ein Figürchen und nicht zuletzt diese unglaublich positive Ausstrahlung, das sie auch in einem Kartoffelsack was hermachen würde 🙂 Die Schürze hatte sie letztes Jahr von mir zum Geburtstag bekommen (muss jetzt einwenig gekürzt werden, wenn ich´s richtig sehe…) und passt die nicht toll zu diesem Gewand?!
Ich bin deshalb so froh, so ein Dirndl gemacht zu haben, weil diese Faschingparade auf dem Oktoberfest mittlerweile ausufert. Nicht nur, das Japaner und andere weit Hergereiste sich den letzten Schund und Blödsinn als Tracht (der Begriff stimmt sowieso nicht in diesem Zusammenhang) aufbinden lassen – mittlerweile tragen auch Einheimische Dinge, die besser nach Köln oder Mainz auf die Faschingsumzüge passen. Ich bin bei weitem kein Traditionlist und schon garnicht lasse ich mich als Pfleger der bayrischen Kultur abstempeln, aber – Leute – einbisschen mehr Ästhetik könnte schon sein…. Das ist Augenkrebs, was da verursacht wird! Dazu gab es übrigens einen sehr guten Artikel in der Süddeutschen Zeitung, äußerst lesenswert!
Ok, über Geschmack lässt sich nicht streiten… (ganz ruhig, Brauner!)
Ps. Gerade ist noch ein weiterer Artikel in der Süddeutschen Zeitung zu dem Thema erschienen. Dieses Mal trifft´s die Herren der Schöpfung, die auch schon auf dem absonderlichen Trachten-Wahn-Tripp sind!

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