Ich habe das unsagbare Glück, immer am letzten Wiesnwochenende von lieben Freunden in Käfers Wiesn-Schänke eingeladen zu werden. Seither ist es für mich das schönste, mir zu diesem Anlass selber ein Dirndl zu nähen! Das ist dann traditionell immer das letzte für das Jahr. Eigentlich hatte ich mir einen schönen Baumwollstoff in einem bayrischen Blau mit ganz zarten Kreisen aus hellblauen Punkten zugelegt. Aber mir fehlte einfach die zündende Idee für die Form… Letztendlich bin ich dann doch noch mal zu meinem Lieblingsgeschäft für Trachtenstoffe Uschi Disl gefahren und habe mir meinen schon lang gehegten Traum von einem schwarzen Seidendirndl erfüllt!
Meine Kindern meinten sofort, ob jemand gestorben sei… Dabei tragen hier in manchen Gegenden die Bräute zu ihrer Hochzeit eine schwarze Tracht mit einer weißen Schürze – also nichts da mit Trauer!

Sieht doch wirklich nicht traurig aus, oder?! Das Bild hier hat mein Sohn so gegen 19 Uhr aufgenommen, kurz bevor´s los ging. Zu Hause war ich dann so was zwischen 4 und 5 in der Früh….. Meine Füße vom Abtanzen auf der „After-Wiesn-Party“ habe ich noch die nächsten zwei Tage gespürt!

Den Ausschnitt habe ich schon bei den vorherigen Dirndl hier auf dem Blog vorgestellt, auch die Froschgoscherln sind nicht neu….

…aber dafür die Schürze, bzw. deren Verarbeitung. Ich habe eine Wildseide gewählt. Sie ist von Haus aus ziemlich steif und fällt daher nicht so gut, wie Baumwolle oder Seiden. Um aber nicht nur so ein schmales Teil tragen zu müssen, habe ich in alten Trachtenbüchern gestöbert und bin fündig geworden! Smok- oder Reihenfalten-Verzierung ist das Zauberwort! Das Wort „smok“ kommt vom engl. Wort „smock“ und bedeutet „fälteln“.
Diese einfache Abbildung zur Verarbeitung stammt aus dem Buch „Werkbuch für Mädchen“ von Ruth Zechlin aus dem Jahr 1954. Es stammt noch aus dem Buchfundus meiner Großmutter – herrlich!
Ich finde, die viele Mühe hat sich gelohnt, bin richtig Glücklich mit meiner Schürze!
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