Am vergangenen Wochenende war ich in Steckborn im Bernina Creative Center, um einen Kurs über Log Cabin zu halten.

Diese tolle Möglichkeit habe ich Jutta Hellbach zu verdanken, die im Creative Center von Bernina schon diverse Kurse gehalten hat. Als sie durch Zufall erfuhr, das die Kursleiterin für den geplanten Log Cabin Kurs ausfiel, schlug sie mich als Ersatz vor 🙂 Frau Gross, die Leiterin vom Creative Center rief mich darauf hin an und fragte mich, ob ich in der Kürze einen solchen Kurs vorbereiten könne. Im Kurs sollte an zwei Tagen ein Quilt mit allem Drum-und-Dran fertig werden und es sollte die Möglichkeit geben, auch einen Tischläufer zu arbeiten…. Wie g…. ist bitte das denn – ich zu Bernina in die Schweiz!?!

Ihr kennt mittlerweile meine spezielle Vorliebe für Jelly Rolls?!? Die kamen mir gleich in den Sinn, als ich mir ein schnelles Konzept für dieses Wochenende ausgedacht habe. Keep it simple! Da ich nicht wusste, welche Nähkenntnisse die Teilnehmer haben würden, musste ich mir was überlegen, was sowohl die Technik als auch die zeitliche Durchführbarkeit für alle Näherfahrungen hergibt. Mit Jelly Rolls hat man zumindest schon mal für die Blöcke kaum vorzuschneiden…. Also habe ich mal ausgerechnet, was so eine Rolle an Blöcken hergeben würde und dann überlegt, wie man ein „zügiges“ Sashing hinzufügt, damit der Quilt eine machbare Größe bekommt – Machbar ist hier immer mit dem Zeitrahmen zu verstehen….

Damit Frau Gross ein Bild zur Hand hat, dass sie den Kursteilnehmern im Vorfeld zukommen lassen konnte, habe ich diesen Quilt aus einer türkisen Jelly Roll genäht. Er ist ca. 111 cm x 147 cm groß. Da ich keine Lust zum Maschinen-Quilten hatte, habe ich hier mit einem dünnen Perlgarn im knappen Abstand um die Blöcke herum- und am Binding entlang gequiltet.
Blöd nur, das Bernina immer ein bebildertes Dossier an seine Kursteilnehmer austeilt, damit diese anschließend was zur Hand haben, wenn Sie das gelernte zu Hause selber noch mal nacharbeiten wollen… Ich hatte nur Bilder vom fertigen Quilt gemacht 🙁
Also habe ich den Quilt noch mal komplett neu gemacht – damit es nicht langweilig wird, dann in Rot! 
Gleicher Quilt – ganz andere Wirkung, oder?! Vielleicht erinnert ihr euch an meinen letzten Post über das Binding? Das hier ist dann der Quilt dazu 🙂 Das Creative Center hat aus den 10000 Bildern, die ich während des Entstehens gemacht habe, ein wirklich beeindruckendes Dossier gemacht!
Am Samstag ganz früh bin ich dann von Frankfurt nach Steckborn gefahren. Was mich dort erwartet hat, war das reine Schlaraffenland! Ein super ausgestatteter, großzügiger, Tag-heller Kursraum mit allem an Maschinen und sonstigem Equipment, was man sich nur wünschen kann und einer – die Schweizer sagen – heimeligen Atmosphäre… Ein Traum! Frau Gross und ihr Team hatten alles perfekt vorbereitet und wir konnten sofort loslegen. 
Um den Kursteilnehmerin vorzuführen, wie die Streifen aufzuteilen- und dann zu nähen sind, habe ich einen weitere Jelly Roll mitgenommen. 
Ich habe praktisch jeden Schritt immer vorgeführt, bis klar war, wie man die Blöcke arbeiten soll und dann haben die Teilnehmer – unterbrochen von einem fürstlichen Mittagsbuffet – bis zum späten Nachmittag das gesamte Quilttop fertig bekommen.
Danach ging´s für mich ins Hotel direkt am Bodensee auf der anderen Straßenseite. Das Wetter war eine Granate und ich hatte vor, mich nur ganz kurz hinzulegen, um dann auf der Restauranttrasse einen Sundowner zu genießen! Leider aber bin ich prompt eingeschlafen….
Am nächsten Tag haben wir dann, wie bei dem obigen roten Quilt durch den Nahtschatten mit der Maschine gequiltet und ich habe dann noch demonstriert, wie das Binding zu arbeiten ist, dann war der Kurs auch schon vorbei! Die Zeit ist echt gerast…. Ist das aber nicht immer so, wenn man vollkommen versunken an etwas arbeitet?!
Am Montag dann habe ich meinen Demo-Quilt fertig gemacht. Wie ihr am ersten Bild sehen könnt, besteht er nur aus 9 Blöcken. Die restlichen Streifen habe ich für einen Mittelstreifen für die Rückseite verwendet und das Binding damit etwas aufgehübscht! 
Jetzt ziert er schon das Schaufenster und passt wunderbar zu den Vögeln am Baum 🙂
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