Was neues auzuprobieren ist immer eine Herausforderung und es lenkt auch von den alltäglichen Wirren ab… Ich habe mich zum ersten Mal an Pojagi probiert, stand schon lange auf meiner To-Do-Liste. Erste Eindrücke davon bekam ich, als sich die Berlin Modern Quilt Guilde damit auseinander gesetzt hat und Aylin später einen tollen Bericht in ihrem Blog darüber schrieb. Mittlerweile habe ich mir zwei wunderschöne Bücher darüber zugelegt und auf Pinterest eine Pinwand eingerichtet – da könnte ich stundenlang drin rumstöbern….
Pojagi ist eine jahrhundertealte koreanische Technik zum Zusammenfügen von Stoffen, die ein bisschen der Arbeiten mit Kappnähten (siehe Herrenhemden, z.B. Armausschnitt) ähnelt. Es entstehen geschlossene Näht, d.h. man sieht keine offenen Schnittkannten und man kann es somit von beiden Seiten verwenden. Die ursprünglichen „Tücher“ waren ca. 35 x 35 cm groß, bestehend aus drei unterschiedlich gestalteten Flächen (farblich oder nahtführungstechnisch), weil die Glückszahl der Koreaner die 3 ist. Diese Tücher wurden zum Einhüllen von Büchern, wertvollen Gegenständen oder Geschenken verwendet. Heute finden diese hauchzarten und schön strukturierten Flächen Einzug als dekorative Fensterelemente, Paravents oder Wandbehänge (wobei dann die Nähte nicht so schön zur Geltung kommen…).
Meine Eltern haben einen japanischen Garten und so passt dieses kleine Tuch ganz toll ins Bild. Als ich es Ihnen heute morgen präsentierte, war die Freude entsprechend groß! Allerdings finden sie es jetzt so toll, das sie gerne größere Flächen hätten… Oh man….. 😉